Die Qual der Wahl – Windows oder Linux?

Das Betriebssystem ist das Herzstück eines Servers – entsprechend kann man sich vorstellen, wie wichtig die Wahl eines passenden Betriebssystems ist. Im Serverbereich haben sich zwei Betriebssysteme besonders etabliert: Windows und Linux. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual. In dieser kurzen Übersicht möchte ich Ihnen die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Betriebssystemen vorstellen.

 

Kommen wir zunächst zur Stabilität. Während Linux schon immer den Ruf hat, ein äußerst stabiles Serverbetriebssystem zu sein, gilt Windows als eher weniger stabil. Dies mag an veralteten Sichtweisen liegen, denn in der Tat waren ältere Windows-Serverbetriebssysteme wie z.B. Windows 2000 Server etwas eigenwillig. Spätestens seit Windows Server 2008 ist dies jedoch nicht mehr der Fall. Windows Server hat sich in den letzten Jahren zu einem äußerst stabilen Betriebssystem entwickelt – im Hinblick auf die Stabilität nehmen sich Linux und Windows heutzutage nichts mehr.

Der nächste Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die Oberfläche, Bedienung und Zugriff, welche wohl die offensichtlichsten Unterschiede zwischen den beiden Betriebssystemen sind. Unter Windows Server erfolgt der Fernzugriff über das von Microsoft entwickelte Protokoll RDP, das zum Verbindungsaufbau benötigte Programm liefert Windows in jeder Heim- und Serverversion mit.

remotedesktop

Einmal mit dem Server verbunden, öffnet sich eine vertraute Windowsoberfläche, wie Sie sie von Ihren Heimrechnern kennen.

remotedesktop2

Und das ist wohl der größte Vorteil von Windows Server. Er lässt sich über eine grafische Oberfläche administrieren. Egal ob Webserver, DNS-Server oder sonstige Dienste – für alles existiert eine GUI.

 

Anders sieht die Sache bei Linux aus. Während dort Desktopversionen ebenfalls über eine grafische Oberfläche verfügen, wird in Serverversionen zugunsten der Performance zumeist vollständig darauf verzichtet. Auch der Zugriff erfolgt nicht über RDP, sondern über SSH.
Windows-Betriebssysteme verfügen über kein standardmäßig installiertes Programm, welches für eine SSH-Verbindung verwendet werden kann, dementsprechend muss ein solches nachinstalliert werden. Es gibt eine Vielzahl solcher Programme, ein bekanntes und bewährtes Programm ist PuTTY.

putty

Im Gegensatz zu Windows öffnet sich hier kein Desktop, sondern lediglich eine Kommandozeile.

putty2

Die Administration des Servers erfolgt hier ausschließlich über Befehle, die in die Kommandozeile eingetippt werden. Während der geübte Linuxuser die wichtigsten Befehle im Kopf hat, kann dies einen Neueinsteiger zur Verzweiflung bringen, was vor allem in Hinblick auf Sicherheit bzw. Serverabsicherung zu Problemen führen kann.

 

Ein weiterer Punkt, auf den ich hier in dieser kurzen Übersicht eingehen möchte, sind die Kosten. Während die meisten Linux-Distributionen (darunter alle auf unserer Website angebotenen) kostenfrei sind, fallen für Windows Server monatliche Lizenzgebühren an, welche zwischen den verschiedenen Versionen bzw. zwischen der Serverhardware, welche dem Betriebssystem zugrunde liegt, variieren können.

 

Prinzipiell gilt, dass beinahe jeder Serverdienst sowohl unter Linux als auch unter Windows realisiert werden kann. Die Wahl des Betriebssystems ist zum großen Teil Geschmackssache. Wer sich erst einmal die Linux-Basics angeeignet hat, wird feststellen, dass man unter Linux alle Aufgaben genauso effektiv verwalten kann wie unter Windows.

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