Es mag Ihnen vielleicht schon einmal passiert sein, dass Sie einen Fehler in Ihrem Dateisystem entdeckt haben und Ihr Server beispielsweise nicht mehr richtig startet. Hierfür gibt es ein sehr praktisches Tool um das Dateisystem auf mögliche Fehler zu überprüfen und diese dann vereinzelt zu beheben. Mithilfe des File System Checks können Fehler im Dateisystem erkannt und behoben werden. Wir empfehlen bei solchen Operationen ein Backup der vorhandenen Daten, da diese möglicherweise durch die Reparatur verloren gehen können. Bitte starten Sie den File System Check im Rettungssystem.
Falls Sie nicht wissen was das Rettungssystem ist oder wie Sie es verwenden, so klicken sie bitte hier.
Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob Ihr Benutzer über die notwendigen Rechte verfügt, können Sie zu Beginn einer jeden SSH-Session das folgende Kommando ausführen:
- sudo -i
Nach Ausführung des Kommandos erhalten Sie weiterführende (Root-) Berechtigungen ohne das Kommando „sudo“ jedem Befehl auf der Kommandozeile voranstellen zu müssen.
Sobald Sie sich im Rettungssystem befinden, können Sie sich mit dem folgenden Kommando die vorhandenen Partitionen anzeigen lassen.
- fdisk -l
In diesem Beispiel wird uns die Systempartition auf /dev/vda1 angezeigt. Normalerweise findet man die Systempartition auf /dev/sda2, bzw. /dev/vda1.
Bitte überprüfen Sie nun, welches Dateisystem verwendet wird. Hierfür können Sie das folgende Kommando verwenden.
INFO: Bitte geben Sie hier Ihre Partition an, in unserem Fall ist dies /dev/vda1
- blkid | grep vda1 | awk ‚{print $4}‘
Je nachdem welches Dateisystem verwendet wird und welche Partition überprüft werden soll, lauten die Kommandos wie folgt um einen Vorab-Check durchzuführen.
- fsck.ext2 -n /dev/vda1 = Für das Dateisystem ext2
- fsck.ext3 -n /dev/vda1 = Für das Dateisystem ext3
- fsck.ext4 -n /dev/vda1 = Für das Dateisystem ext4
- fsck.btrfs -n /dev/vda1 = Für das Dateisystem btrfs
- usw…
In unserem Fall verwenden wir das Dateisystem ext4, deshalb verwenden wir folgendes Kommando. Bei den nachfolgenden Schritten muss das Dateisystem immer auf das eigene verwendete angepasst werden.
- fsck.ext4 -n /dev/vda1
Hier erhalten Sie dann als Ergebnis, ob es Fehler in Ihrem Dateisystem gibt. Diese Fehler werden nicht automatisch behoben. Mit dem folgenden Kommando wird für jede Aktion eine Abfrage gestartet um die Fehler einzeln beheben zu können.
- fsck.ext4 /dev/vda1
Wenn Sie sich sicher sind, dass alle Fehler zu beheben sind, können Sie das folgende Kommando verwenden. Dieses Kommando beinhaltet nun den Parameter -y, welcher alle Abfragen mit „Yes“ beantwortet und somit keine manuelle Prüfung benötigt.
WICHTIG: Wir empfehlen diesen Parameter nur bei 100% Sicherheit zu verwenden. Es werden hier nämlich alle Abfragen einfach bestätigt.
- fsck.ext4 -y /dev/vda1
Nachdem die Fehler behoben wurden, sollten Sie wieder in der Lage sein Ihr System normal zu starten.
Um aus dem Rettungssystem zur Festplatte zu wechseln geben Sie einfach folgendes Kommando ein.
- reboot
Nun sollte Ihr Server wieder ganz normal über die Festplatte in das Betriebssystem starten.
Zusätzliche wichtige Information:
Das lost+found Verzeichnis enthält Dateien, die bei einem File System Check gefunden wurden und zwar noch existieren (die Daten- und Infoblöcke wurden noch nicht als „frei“ markiert), aber in keinem Verzeichnis mehr eingetragen sind. Diese Dateien werden mit ihrer Inode-Nummer (interne Datei ID im Dateisystem) als Dateinamen in dieses Verzeichnis verschoben. Falls Dateien nach einem File System Check fehlen, können diese meistens in diesem Verzeichnis gefunden werden.