In diesem Betrag befassen wir uns mit einer Thematik rund um die Datensicherheit.
Einigen wird es schon passiert sein: Die Festplatte ist plötzlich ausgefallen – alle Daten sind weg. Eine Datenrettung ist meist extrem teuer und kann nur in einem speziellen Labor durchgeführt werden.
„Später ist man immer schlauer“, das muss so nicht sein – wir erklären Ihnen, wie man einen kompletten Datenverlust aufgrund von Hardware-Fehlern umgehen kann.
Diese Übersicht findet keine Anwendung auf VPS-Systeme, die Daten Ihrer VPS sind natürlich auf einem RAID-Speicher abgelegt und werden entsprechend von geschultem Personal überprüft und gewartet.
Das Erstellen von Backups ist auch mit einem redundantem RAID sehr wichtig!
Weitere Informationen hierzu findet man in folgendem Tutorial: Datenverlust und wie er vermieden werden kann
Es gibt verschiedene Punkte, die individuell abgearbeitet werden müssen.
- Spielt die Performance des RAIDs eine Rolle?
- Wie hoch soll die Datensicherheit sein?
- Dürfen Systemressourcen verwendet werden (CPU/RAM)
Je nach Auswertung und Budget kommt man hier zu unterschiedlichen Ergebnissen, ob nun ein Software-RAID oder Hardware-RAID, RAID 0, 1, 10 oder 5 bzw. 6 die passende Wahl ist.
Ein Hardware-RAID ist teurer, stellt aber oft die performantere Lösung dar und die Datensicherheit lässt sich durch die Verwendung einer Batteriepufferung weiter erhöhen.
Ein Software-RAID ist die einfachste Methode, um fast beliebige RAID-Varianten schnell aufzusetzen.
Untenstehend folgt eine Übersicht der verfügbaren RAID-Varianten, nach benötigter Anzahl der Festplatten sortiert.
RAID 0
Bei einem RAID 0 werden die Daten gleichmäßig auf mindestens zwei Festplatten aufgeteilt. Da hierbei keinerlei Redundanz gegeben ist, entsteht ein kompletter Datenverlust bei einem Ausfall einer einzelnen Festplatte. Die Lese- und Schreibrate ist bei einem RAID 0 erhöht.
- Mindestens zwei Festplatten benötigt
- Keine Ausfallsicherheit
- Der maximale (komplette) Speicherplatz steht zur Verfügung
- Erhöhte Schreib-/Leserate
RAID 1
Bei einem RAID 1 werden sämtliche Daten auf eine zweite Festplatte gespiegelt, bei einem Ausfall eines einzelnen Datenträgers sind alle Daten noch auf dem zweiten Datenträger vorhanden. Die Leserate ist bei einem RAID 1 erhöht. Es ist ebenfalls möglich, die Daten auf mehr als einer Festplatte zu spiegeln, dieses RAID nennt sich dann RAID 1E.
- Mindestens zwei Festplatten benötigt
- n-1 HDDs dürfen ausfallen
- 1/n an Speicher steht zur Verfügung (n = Anzahl der Festplatten, bei zwei Festplatten also die Hälfte des Gesamtspeichers)
- Erhöhte Leserate
RAID 5
Bei einem RAID 5 werden auf zwei Datenträgern die Daten gespeichert, ein dritter Datenträger speichert entsprechend die daraus berechneten Paritätsdaten. Die Berechnung ist sehr CPU intensiv, gerade bei hoher Schreiblast kann die CPU stark ausgelastet werden. Durch die Speicherung einer Parität bleiben auch bei einem Ausfall eines Datenträgers die Daten intakt. Die Lese- und Schreibrate ist je nach verbauten RAID-Controller oder CPU erhöht.
- Mindestens drei Festplatten benötigt
- Eine HDD darf ausfallen
- n-1/n an Speicher steht zur Verfügung (n = Anzahl der Festplatten, bei drei Festplatten also 2/3 des Gesamtspeichers)
- Erhöhte Lese-/Schreibrate
- Benötigt viel Rechenleistung
RAID 6
Bei einem RAID 6 werden auf zwei Datenträgern die Daten gespeichert, ein dritter und vierter Datenträger speichern entsprechend die daraus berechneten Paritätsdaten. Die Berechnung ist sehr CPU intensiv, gerade bei hoher Schreiblast kann die CPU stark ausgelastet werden. Durch die Speicherung einer Parität bleiben auch bei einem Ausfall eines Datenträgers die Daten intakt. Die Leserate ist erhöht. Im Gegensatz zu einem RAID 5 können hier zwei Festplatten ausfallen, die Berechnung der Parität ist jedoch umso aufwendiger.
- Mindestens vier Festplatten benötigt
- Zwei HDDs dürfen ausfallen
- n-2/n an Speicher steht zur Verfügung (n = Anzahl der Festplatten, bei vier Festplatten also 2/4 (die Hälfte) des Gesamtspeichers)
- Erhöhte Leserate
- Benötigt sehr viel Rechenleistung
RAID 01
Ein RAID 01 ist die Kombination von zwei oder mehr RAID 0 Volumengruppen in einem RAID 1. In einer Volumengruppe können beide Datenträger problemlos ausfallen, ein Datenverlust wird in diesem Fall vermieden. Auch können in unterschiedlichen Volumengruppen Datenträger mit verschiedenen Bestandsdaten ausfallen.
- Mindestens vier Festplatten werden benötigt
- Zwei HDDs dürfen ausfallen, solange sich diese in der gleichen logischen Laufwerksgruppe befinden
- Die Hälfte an Speicher steht zur Verfügung
- Erhöhte Lese-/Schreibrate
RAID 10
Ein RAID 10 ist die Kombination von zwei oder mehr RAID 1 Volumengruppen in einem RAID 0. Je Volumengruppe kann ein Datenträger problemlos ausfallen, ein Datenverlust wird in diesem Fall vermieden.
- Mindestens vier Festplatten werden benötigt
- Zwei HDDs dürfen ausfallen, solange sich diese in unterschiedlichen logischen Laufwerksgruppen befinden
- Die Hälfte an Speicher steht zur Verfügung
- Erhöhte Lese-/Schreibrate
Der Unterschied zwischen einem RAID 01 oder 10 wird erst ab sechs Festplatten wirklich sichtbar, ab sechs Festplatten hat man in einem RAID 10 eine statistisch erhöhte Ausfallsicherheit, daher empfehlen wir in jedem Fall ein RAID 10. Die RAID 5+6 Varianten arbeiten mit Checksummen, diese müssen aufwendig berechnet werden. Ein RAID 5 bzw. RAID 6 wird nicht von jedem RAID-Controller unterstützt und benötigt selbst in einem Software-RAID einiges an CPU Ressourcen.
Zu unseren dedizierten Servern kann man natürlich jederzeit zusätzliche Festplatten oder RAID-Controller hinzu buchen, die aktuellen Preise und Angebote kann man jederzeit auf unserer Homepage einsehen. Bei spezielleren Konfigurationen können Sie gerne unseren Support täglich zwischen 08:00 Uhr und 23:00 Uhr kontaktieren.