
Für viele Minecraft-Fans geht es darum, das Spielerlebnis stetig zu erweitern und zu verbessern. Ein echter Game-Changer ist dabei das Hosten eines eigenen Forge-Servers auf einem Virtual Private Server (VPS). Mit Mods kannst du dein Spiel nach Belieben anpassen und mit Freunden teilen.
Dieser Guide führt dich Schritt für Schritt durch die Einrichtung eines Minecraft Forge Servers auf deinem VPS und behandelt alle notwendigen Voraussetzungen, um einen reibungslosen und problemlosen Ablauf zu gewährleisten.
Die Vorbereitung deines VPS
Die richtige Wahl des VPS-Hostings
Bevor du mit der Einrichtung beginnst, musst du den passenden VPS-Hostinganbieter auswählen, der deinen Anforderungen und deinem Budget gerecht wird. Wir empfehlen, einen Blick auf den Contabo VPS 20 zu werfen. Mit seinen großzügigen Ressourcen ist er ideal, um einen Minecraft Forge Server mit Mods zu betreiben und flüssig mit deinen Freunden zu spielen.
So greifst du auf deinen VPS zu
Sobald dein VPS bereitsteht, ist der nächste Schritt, eine Verbindung herzustellen. Dies geschieht in der Regel über SSH (Secure Shell). Eine ausführliche Anleitung dazu findest du in unserem Artikel „Wie verbinde ich mich mit meinem Server?“.
Für die Installation benötigst du Root-Rechte. Melde dich also als Root-Benutzer an, um sicherzustellen, dass du über alle erforderlichen Berechtigungen verfügst. Mehr über die Verwaltung von Benutzerrechten erfährst du in unserem „Guide für Superuser-Accounts, sudo & root“.
Systemanforderungen und Optimierung
Stelle sicher, dass dein VPS die Systemanforderungen für das Hosting eines Minecraft Forge Servers erfüllt. Grundsätzlich wird ein VPS mit mindestens 2 GB RAM und einer guten CPU empfohlen. Wie bereits erwähnt, erfüllt unser VPS M SSD mit seinen 16 GB RAM und 6 CPU-Kernen diese Anforderungen spielend und ermöglicht selbst mit vielen Mods und Spielern ein erstklassiges Erlebnis, ohne dein Budget zu sprengen.
Alternative Minecraft-Versionen installieren
Während Forge für das Modding fantastisch ist, möchtest du vielleicht auch andere Server-Versionen ausprobieren. In unseren anderen Guides führen wir dich detailliert durch die Installation von Vanilla Minecraft (dem Originalspiel) und Spigot (einer auf Performance optimierten Version).
- Für das pure Spielerlebnis: Eigenen Minecraft Server hosten – Der ultimative Guide
- Die Alternative für einen Plugin Minecraft Server: Wie man einen Minecraft Spigot Server auf einem VPS einrichtet
Manuelle Installation: Minecraft Forge auf einem Linux-VPS
Hier zeigen wir dir, wie du Forge manuell auf deinem Server installierst. Der Prozess unterscheidet sich je nach Minecraft-Version.
Methode 1: Forge für Minecraft-Versionen vor 1.16
Diese Methode gilt für ältere, aber immer noch beliebte Versionen wie 1.12.2 oder 1.16.5.
Schritt 1: Notwendige Pakete installieren
Stelle sicher, dass dein VPS mit den folgenden Paketen ausgestattet ist:
- Screen: Ermöglicht es dir, eine virtuelle Terminal-Sitzung zu erstellen, die deinen Minecraft-Server auch dann im Hintergrund laufen lässt, wenn du die SSH-Verbindung trennst.
sudo apt-get update
sudo apt-get install screen
- Wget: Ein Kommandozeilen-Tool, das du zum Herunterladen der Forge-Dateien benötigst:
sudo apt-get install wget
Schritt 2: Die richtige Java-Version installieren
Verschiedene Minecraft-Versionen erfordern unterschiedliche Java-Versionen.
Minecraft-Version | Erforderliche Java-Version |
1.7.10 – 1.16.5 | Java 8 |
1.17.x | Java 16 |
1.18+ | Java 17 |
Für diese Anleitung installieren wir Java 8:
sudo apt update
sudo apt install openjdk-8-jdk
Schritt 3: Forge-Server herunterladen und einrichten
Jetzt lädst du alle Dateien herunter, die für den Betrieb deines Forge-Servers erforderlich sind.
Erstelle ein eigenes Verzeichnis für deinen Server und wechsle hinein:
mkdir forge_server && cd forge_server
Lade die jar
-Datei des Forge-Servers herunter. Besuche die offizielle Forge-Webseite, wähle deine gewünschte Minecraft-Version und kopiere den Link zum Installer
wget <URL-ZUM-FORGE-INSTALLER>
Ersetze <URL-ZUM-FORGE-INSTALLER>
durch den kopierten Link.
Führe nun das Installationsprogramm aus, um die Serverdateien zu generieren:
java -jar name_der_forge_datei.jar --installServer
Ersetze name_der_forge_datei.jar
durch den tatsächlichen Dateinamen des heruntergeladenen Installers.
Schritt 4: Start-Skript erstellen und Server starten
Um den Serverstart zu vereinfachen, erstellst du ein Start-Skript.
Erstelle eine neue Datei namens start.sh
:
nano start.sh
Füge den folgenden Inhalt ein. Passe dabei den RAM und den Dateinamen an:
#!/bin/bash
screen -S Minecraft java -Xmx8G -Xms512M -jar name_der_forge_datei.jar
- Profi-Tipp: Ändere die Werte für
-Xms
(minimaler RAM) und-Xmx
(maximaler RAM) nach Bedarf. Ersetzename_der_forge_datei.jar
wieder durch den Namen deiner Forge-JAR-Datei (nicht den Installer, sondern die nach der Installation erstellte Datei).
[STRG] + [O]
und schließe den Editor mit [STRG] + [X]
.Mache das Skript ausführbar:
chmod +x start.sh
Akzeptiere die EULA (Endbenutzer-Lizenzvereinbarung) von Minecraft, indem du die eula.txt
-Datei erstellst:
nano eula.txt
Füge den folgenden Inhalt ein und speichere die Datei:
eula=true
Jetzt ist es endlich an der Zeit, deinen Server zu starten:Bash./start.sh
Methode 2: Forge für Minecraft-Versionen 1.16+ und neuer
Für neuere Minecraft-Versionen ist der Prozess sehr ähnlich, aber die Konfiguration des Arbeitsspeichers und das Start-Skript unterscheiden sich.
Schritt 1 & 2: Pakete und Java installieren
Installiere wie oben beschrieben screen
und wget
. Installiere dieses Mal jedoch die passende Java-Version (z. B. Java 17 für Minecraft 1.18+):
sudo apt update
sudo apt-get install openjdk-17-jre-headless
Schritt 3: Forge-Server herunterladen und einrichten
Dieser Schritt ist identisch zur alten Methode. Erstelle ein Verzeichnis, lade den Forge-Installer für deine Version herunter und führe ihn aus:
mkdir forge_server_1.17
cd forge_server_1.17
wget <URL-ZUM-FORGE-INSTALLER>
java -jar name_der_forge_datei.jar --installServer
Schritt 4: Start-Skript erstellen und Server starten
Hier liegt der Hauptunterschied. Neuere Forge-Versionen verwenden eine andere Dateistruktur.
Um den Arbeitsspeicher zu konfigurieren, öffne die Datei user_jvm_args.txt
:
nano user_jvm_args.txt
Ändere die Zeilen für -Xms
und -Xmx
oder füge sie hinzu, um den minimalen und maximalen RAM festzulegen.
Speichere die Datei und schließe sie.
-Xms 512M
-Xmx 8G
Forge erstellt bereits ein run.sh
-Skript. Wir benennen es um und passen es an:
mv run.sh start.sh
Öffne die Datei start.sh
mit Nano:
nano start.sh
Füge am Anfang der letzten Zeile screen -S Forge
hinzu, damit der Server in einer Screen-Sitzung startet. Die Zeile sollte danach so ähnlich aussehen:
screen -S Forge java @user_jvm_args.txt @libraries/net/minecraftforge/forge/1.20.1-47.2.1/unix_args.txt "$@"
Achtung: Der Pfad und die Versionsnummer (1.20.1-47.2.1
) können bei dir abweichen. Passe sie entsprechend deiner installierten Forge-Version an! Speichere die Datei.
Mache das Skript ausführbar und akzeptiere die EULA wie in der vorherigen Methode beschrieben:
chmod +x start.sh
nano eula.txt
eula=true # Das in die eula.txt eintragen
Starte deinen Server:
./start.sh
Einfache Installation: Forge mit einem Installer-Skript einrichten
Wenn dir die manuelle Methode zu kompliziert erscheint, gibt es eine einfachere Alternative. Wir verwenden das Skript „mcserver_installer“ von realTM – ein leistungsstarkes Open-Source-Bash-Skript, das die Installation für dich automatisiert.
Weitere Informationen und den Quellcode findest du auf der offiziellen GitHub-Seite.
Voraussetzungen
- Ein Linux-Server mit einer unterstützten Distribution (Debian oder Ubuntu).
- Root- und SSH-Zugriff.
- Das
git
-Paket, um das Skript herunterzuladen.
Schritt 1: Skript herunterladen
Installiere git
, falls es noch nicht vorhanden ist:
apt install git -y
Klone das Skript-Repository:
git clone https://github.com/officialrealTM/mcserver_installer.git
Schritt 2: Skript ausführen und einrichten
Wechsle in das Verzeichnis des Skripts:
cd mcserver_installer
Führe das Skript aus:
./mcserver_installer.sh
Beim ersten Start wird das Skript dich fragen, ob es einige erforderliche Pakete installieren darf. Bestätige mit „Yes“.

Nach der Ersteinrichtung führt dich das Skript durch ein menübasiertes System:
Servertyp auswählen: Navigiere mit den Pfeiltasten zu „Minecraft Forge“ und drücke Enter.

Hauptversion auswählen: Wähle die gewünschte Minecraft-Version (z. B. 1.20).

Java installieren: Das Skript erkennt die benötigte Java-Version und bietet an, sie zu installieren. Bestätige mit „Yes“.

Unterversion auswählen: Wähle die genaue Sub-Version (z. B. 1.20.1).

Forge Build eingeben: Gib die exakte Build-Nummer ein. Diese findest du auf der offiziellen Forge-Webseite (z. B. 47.2.1
).


RAM zuweisen: Wähle eine vordefinierte Menge an Arbeitsspeicher oder lege einen eigenen Wert fest.

Profi-Tipp: Wenn auf dem VPS nur der Minecraft-Server läuft, kannst du bis zu 75 % des gesamten RAMs zuweisen. Bei 16 GB wären das 12 GB. Laufen noch andere Anwendungen, solltest du nicht mehr als 50 % (also 8 GB) zuweisen.
Schritt 3: Installation abschließen und Server starten
Nachdem du den RAM zugewiesen hast, ist die Installation abgeschlossen. Das Skript zeigt dir das Verzeichnis an, in dem dein Server installiert wurde.

Wechsle in das angezeigte Verzeichnis, z.B.:
cd Servers/Forge-1.20.1
Starte den Server mit dem bereits erstellten Skript:
./start.sh
Glückwunsch! Dein Minecraft Forge Server ist nun einsatzbereit.
Die Alternative: Einen Minecraft-Server bei GPORTAL mieten
Wenn dir die Einrichtung eines eigenen VPS zu kompliziert oder zeitaufwändig ist, stellt das Mieten eines vorkonfigurierten Gameservers eine benutzerfreundliche Alternative dar.
Vorteile eines gemieteten GPORTAL-Servers:
- Keine manuelle Einrichtung: Du musst dich nicht um die Installation und Wartung kümmern und kannst dich voll und ganz auf das Spielen konzentrieren.
- xEinfache Verwaltung: Die intuitive Weboberfläche von GPORTAL vereinfacht die Serververwaltung und ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Benutzer ideal.
- Schneller Start: Besuche die Webseite, wähle deine Serverspezifikationen (RAM, Spieler-Slots) und innerhalb weniger Minuten ist dein voll funktionsfähiger Minecraft-Server online.
- Zusätzliche Features: GPORTAL bietet engagierten Kundensupport und automatische Updates, sodass dein Server immer auf dem neuesten Stand ist.
Diese Managed-Hosting-Lösung ist eine hervorragende Option für alle, die mit minimalem Aufwand und maximalem Spaß in die Welt von Minecraft eintauchen möchten.