Datenverluste vermeiden: Der ultimative Backup Guide

Der ultimative Backup Guide (head image)

Im heutigen digitalen Zeitalter sind Daten für Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen zu einem der wichtigsten Güter geworden. Von vertraulichen Dokumenten bis hin zu wertvollen Erinnerungen – Daten sind sowohl aus persönlichen als auch aus beruflichen Gründen von entscheidender Bedeutung. Datenverluste können jedoch aus verschiedenen Gründen auftreten. Dazu gehören Hardwareausfälle, Naturkatastrophen oder Cyberangriffe. All dies kann zu irreversiblen Folgen führen. Daher ist eine Backup-Strategie zum Schutz und zur Wiederherstellung wertvoller Daten für den Fall unvorhergesehener Umstände unerlässlich. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung der Datensicherung erörtern und euch einige nützliche Tipps und Strategien an die Hand geben, mit denen ihr Datenverluste vermeiden und eure Daten sicher aufbewahren könnt.

Was ist eigentlich ein Backup?

Ein Backup ist ein Duplikat von Daten (z. B. alle Daten auf deinem Computer oder Server), das im Falle eines Datenverlusts zur Wiederherstellung der Daten verwendet wird. Normalerweise werden Backups an einem anderen Ort gespeichert, um Redundanz zu gewährleisten.

Um ein Beispiel aus dem privaten Bereich zu nennen: Um Datenverluste auf deinem lokalen Computer zu vermeiden, kannst du alle deine wichtigen Daten auf eine externe Festplatte kopieren. Wenn die interne Festplatte deines Computers ausfällt, kannst du die Daten von der auf der externen Festplatte gespeicherten Sicherung wiederherstellen.

Es gibt übrigens verschiedene Arten von Backups.

Backup Arten

Vollständige Backups

Eine Vollsicherung ist eine sehr grundlegende Art der Sicherung, da alle Daten an einen anderen Ort kopiert werden. Da alle Daten gesichert werden, ist der Wiederherstellungsprozess relativ schnell. Die Erstellung einer Vollsicherung nimmt jedoch mehr Zeit in Anspruch, da alle Daten kopiert werden müssen und außerdem viel Speicherplatz benötigt wird. Wenn Du z. B. 2 TB Daten hast und zweimal pro Woche eine Vollsicherung durchführst, benötigst Du 4 TB zusätzlichen Speicherplatz für eine Woche Backups. Aber es hat auch den Vorteil, dass es eine leicht zu bedienende Versionskontrolle und eine sehr einfache Dateisuche hat. Und da jede Vollsicherung unabhängig von früheren Sicherungen ist und alle Daten enthält, lässt sie sich sehr leicht wiederherstellen.

Schema eines vollständigen Backups

Inkrementelles Backup

Hier werden nur die Daten kopiert, die seit der letzten Sicherung geändert wurden. Die letzte Sicherung kann entweder die letzte inkrementelle Sicherung oder ein vollständiges Backup, wie im Schritt davor erklärt, sein. Aus diesem Grund ist eine inkrementelle Sicherung schneller als eine vollständige Sicherung und benötigt viel weniger Speicherplatz. Die Wiederherstellung einer inkrementellen Sicherung ist jedoch komplizierter und zeitaufwändiger als eine vollständige Sicherung, da Du auf mehrere Sicherungen zugreifen und diese wiederherstellen musst.

Schema eines inkrementellen Backups

Differenzielles Backup

Diese Art der Sicherung liegt zwischen inkrementellen und vollständigen Sicherungen: Bei einer differenziellen Sicherung werden alle Daten kopiert, die sich seit der letzten vollständigen Sicherung geändert haben. Um die Daten wiederherzustellen, benötigst du nur die letzte Vollsicherung und die letzte differenzielle Sicherung. Dies führt zu schnelleren Wiederherstellungszeiten im Vergleich zu inkrementellen Backups und spart gleichzeitig Speicherplatz im Vergleich zu vollständigen Backups.

Schema eines Differenziellen Backups

Die 3-2-1-Backup Regel

Vielleicht hast du schon einmal von der „3-2-1-Backup Regel“ gehört. Das bedeutet, dass du mindestens drei Kopien deiner Daten hast, an zwei verschiedenen Orten und eine Kopie außerhalb des Standorts:

  1. Lokal / vor Ort (z. B. auf dem Hauptserver)
  2. Lokal / vor Ort – aber auf einem anderen Gerät als die erste Kopie (z. B. auf einer externen Festplatte)
  3. Außerhalb des Unternehmens (z. B. Objektspeicher)

Nun fragst du dich vielleicht, warum du sowohl Backups vor Ort als auch außerhalb des Standorts brauchst. Offsite-Backups scheinen doch bereits ziemlich gut zu sein, so dass es doch eigentlich keinen Bedarf für Onsite-Backups gibt? Nun, Vor-Ort-Sicherungen ermöglichen ein schnelles Durchsuchen der Sicherungen, da man sie nicht erst herunterladen muss. Dies verkürzt auch die Zeit, die für die Wiederherstellung der Daten benötigt wird. Die externe Sicherung dient dazu, die Verfügbarkeit zu gewährleisten, wenn Du mal nicht auf deine Vor-Ort-Sicherungen zugreifen kannst, z. B. wegen eines Ausfalls des Rechenzentrums.

RAID und Snapshots sind keine Backups!

Es ist wichtig zu wissen, dass RAID und Snapshots keine Backup-Strategien sind und die oben genannten Backup-Typen nicht ersetzen. Stattdessen bietet ein RAID-System Redundanz für den Fall eines Laufwerksausfalls und verhindert Ausfallzeiten. Bei anderen Arten von Datenverlust (z. B. bei einem Ransomware-Angriff) kannst du dich jedoch nicht auf dein RAID-System verlassen und brauchst stattdessen eine externe Sicherung. Das bedeutet auch, dass RAID und die genannten Backup-Strategien in Kombination eingesetzt werden sollten, um Ausfallzeiten und Datenverluste zu vermeiden.

Und wofür sind Snapshots gut? Snapshots frieren den aktuellen Zustand eines Servers ein und bieten einen Punkt, zu dem du zurückkehren kannst. Wenn du etwas ausprobierst und es nicht funktioniert, kannst du zum Snapshot zurückgehen und es erneut versuchen. Snapshots sind jedoch vom Host-Rechner abhängig und können zum Beispiel nicht zur Wiederherstellung auf einem anderen Server verwendet werden.

Backup Speicheroptionen

Drei Kopien deiner Daten an verschiedenen Orten zu haben, ist leichter gesagt als getan. Es gibt viele verschiedene Optionen, aus denen du wählen kannst, alle mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen.

Externe Festplatte

Für Backups vor Ort solltest du wahrscheinlich so etwas wie externe Festplatten verwenden. Wenn du über schnelle Festplatten verfügst, ist der Sicherungsvorgang viel schneller, als wenn du deine Daten an einen Cloud-Server am anderen Ende der Welt senden musst. Das gilt auch für die Wiederherstellung der Daten: Du brauchst die Sicherung nicht herunterzuladen, sondern kopierst die Dateien einfach von der Sicherungsfestplatte auf deine Hauptfestplatte.

Denk aber daran, dass es in deiner Verantwortung liegt, die Festplatten sicher und griffbereit zu halten, und dass es dir obliegt, den unbefugten Zugriff auf diese Festplatte zu verhindern.

FTP

Als Nächstes: externe Backups. Eine sehr beliebte Lösung ist es, Speicherplatz in der Cloud zu mieten und eine Kopie deiner Daten dort hochzuladen. Du kannst zum Beispiel einen FTP-Speicherplatz mieten, den du wie eine externe Festplatte nutzen kannst. Es gibt jedoch eine noch bessere Option für die kostengünstige Archivierung großer Datenmengen:

Object Storage

Wenn du nach einer kostengünstigen Möglichkeit suchst, große Datenmengen zu speichern (in der Regel in der Cloud), ist Object Storage wahrscheinlich die beste Wahl. Falls du noch nicht damit vertraut bist, haben wir einen Artikel speziell über Object Storage geschrieben und wie es im Vergleich zu anderen Speichertypen abschneidet. Ein großer Vorteil von Object Storage ist die nahezu unbegrenzte Skalierbarkeit bei niedrigen Kosten. Ein Grund dafür, dass Object Storage so kosteneffizient ist, liegt darin, dass es nicht für die Verarbeitung von Daten ausgelegt ist, die sich häufig ändern. Da Backups aber in der Regel nicht mehr geändert werden, sobald sie gespeichert sind, ist dies kein Problem und bringt den Vorteil einer kostengünstigen Lösung für die Speicherung großer Datenmengen.

Und selbst wenn du noch nie etwas von Object Storage gehört hast, kannst du mit tollen Tools wie rclone deine Backups genauso einfach auf Object Storage verschieben wie auf Google Drive oder einen anderen FTP-Server. Den vollständigen Artikel über rclone und Object Storage findest du hier.

Contabo Object Storage bietet einen All-inclusive-Objektspeicher (ja, unbegrenzter kostenloser Transfer) mit einem einfachen und vorhersehbaren Preismodell und einer S3-kompatiblen API, die die Migration erleichtert. Migrieren deine externen Backups noch heute zu Contabo Object Storage und spare jeden Monat mindestens das 7,5-fache, indem du einfach wechseln.

Sicherung von Backups

Wir haben über den Speicherort gesprochen und darüber, warum verschiedene Speicherorte wichtig sind, aber auch die Backups selbst müssen sicher sein. Ohne geeignete Sicherheitsmaßnahmen können Backups durch unbefugten Zugriff, Änderung oder Löschung gefährdet sein. Dies kann zum Verlust wichtiger Daten oder zur Beschädigung des Backups selbst führen. Verschlüsselung ist eine gute Methode, um Angreifer daran zu hindern, die eigentlichen Daten zu lesen. Es gibt verschiedene Tools, die dir bei der Verschlüsselung helfen können:

Wenn du Daten über ein Netzwerk übertragen musst (z. B. an einen anderen Server), achte darauf, dass du sichere Protokolle für die Übertragung der Daten verwendest.

Testen und Überprüfen Deiner Backup-Strategien

Zu guter Letzt solltest du überprüfen, ob deine Backup Strategie tatsächlich funktioniert. Wenn etwas schief geht und Du Deine Daten wiederherstellen musst, ist es zu spät, um Fehler in Deinem Sicherungsprozess zu beheben und Du hast keine Zeit mehr, um herauszufinden, wie Du sie wiederherstellen kannst. Führe regelmäßig Tests deines Backup-Systems durch und überprüfe, ob du die Backups im Falle einer Katastrophe erfolgreich wiederherstellen kannst.

Weiterführende Artikel

Hier findest du einige der beliebtesten Artikel von Contabo, wie du Server mit verschiedenen Betriebssystemen sichern kannst:

A Backups in Plesk einrichten

B Manuelle und geplante Backups von Linux Servern mit Rclone

Nach oben scrollen